„Weser-Kurier“ organisiert Fußball-Berichterstattung neu: Moritz Döbler fokussiert „voll aufs Digitale“

Die Bremer Tageszeitung „Weser-Kurier“ richtet ihre Werder-Bremen-Berichterstattung voll auf ein digitales Bezahlangebot aus. Ein elfköpfiges Redaktionsteam bildet ab sofort das „Mein Werder“-Ressort für die gleichnamige App und beliefert die Printausgabe und die Website, erzählt Chefredakteur Moritz Döbler in der Septemberausgabe von „medium magazin“. Die Redaktion ist täglich 16 Stunden besetzt. Acht der elf Journalisten sind dafür neu zum Verlag gekommen, unter anderen Christoph Sonnenberg (vorher „Bild“), Patrick Hoffmann (Redaktionsnetzwerk Deutschland von Madsack) und Stefan Rommel (Sport1.de). Redaktionsleiter ist Marc Hagedorn.

„Wir haben ein sensationelles Team zusammengebracht, das voll aufs Digitale fokussiert ist“, sagt Döbler. Verlag und Redaktion haben stark investiert, um ein komplett neues Angebot an den Start zu bringen. Döbler will auch aus geschäftlichem Kalkül keine halben Sachen: „Mit einer Nummer kleiner hätten wir eben kein erkennbar anderes oder besseres Produkt gehabt, so dass die Nutzer bei ihren bisherigen Produkten geblieben wären.“ Das „Mein Werder“-Angebot ist in der laufenden Fußball-Bundesliga-Saison gratis, soll aber später kostenpflichtig werden.

Unter einer Oberfläche bündeln sich nun Inhalte der „Weser Kurier“-Journalisten und anderer Anbieter sowie Social-Media-Feeds und Statistik-Daten. Erst am Abend überlegt die Redaktion, welche Infos vom Tag aus der App in die Zeitung vom nächsten Tag kommen. „Unsere Print-Sportredaktion ist aus dem Thema Werder jetzt komplett raus“, sagt Döbler im „medium magazin“-Interview.

 

Der Einblick in „Mein Werder“ ist Teil der „Ideenwerkstatt Regional“ in „medium magazin“ 05/2017: Katy Walther stellt auf den Seiten 32-37 zehn Projekte aus ganz Deutschland vor. Das Heft ist digital im iKiosk verfügbar und kann gedruckt einzeln gekauft oder abonniert werden – hier ein Blick ins Heft.